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Wie erkenne ich ein gutes Hundefutter?

  • Autorenbild: Die Futterstube
    Die Futterstube
  • 4. Nov. 2022
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 9. Nov. 2022



Ob Nassfutter oder Trockenfutter. Ob im eigenen Saft gegart oder gefriergetrocknet. Als Tierbesitzer musst Du bei der Hundefutterauswahl ganz genau hinschauen.

Es gibt ein paar Tipps und Tricks, wie man die besseren Fertigfutter von schlechteren unterscheidet. Ich möchte euch in diesem Beitrag die verschiedenen Punkte erläutern:



Offene / geschlossene Deklaration


Allgemein gilt zu sagen, je offener die Deklaration (also die Auflistung + Beschreibung der Inhaltstoffe) auf dem Etikett des Futters, desto besser!

Bei der offenen Deklaration, legt der Hersteller alle Zutaten offen. Dies hilft Dir vor allem bei einer Unverträglichkeit oder Allergie Deines Hundes.

Jedoch hat dies auch ein Nachteil: der Hersteller kann durch die offene Deklaration "tricksen". Hat er z.B. viele pflanzliche Inhaltstoffe, kann er diese einzeln auflisten. Durch die einzelne Auflistung fallen diese bei der Deklaration ans Ende, obwohl sie evtl. den größten Anteil des Futters ausmachen (die Auflistung der Inhaltstoffe erfolgt nach dem Anteil im Futtermittel)

Bei einer geschlossenen Deklaration hingegen, gruppiert der Hersteller die Zutaten. Z.B. "Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse". Der Käufer weiß hier aber nicht, wie hoch der Anteil an gut verdaulichem Muskelfleisch ist oder was genau der Hersteller mit tierischen Nebenerzeugnissen meint.

Beispiele für Deklarationen:


Offene Deklaration:

ZUSAMMENSETZUNG: Huhn 55 % (Hühnerfleisch 29 %, Hühnerherzen 16 %, Hühnerleber 10 %), Karotten 12 %, Kohlrabi 12 %, Birnen 7 %, Kartoffelstärke, Quinoa 2 %, Mineralstoffe, Sonnenblumenöl, Eierschalenpulver, Seealgen, Löwenzahnblätter, Brennnesselblätter, Ringelblumenblüten, Brunnenkresse


--> Hier ist alles offen dargelegt. Der Tierhalter kann nachvollziehen, welche Inhaltstoffe verwendet wurden.


Geschlossene Deklaration: ZUSAMMENSETZUNG: Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse 40 % Geflügel, Mais, Reis, Rübentrockenschnitzel, Mineralstoffe

--> Hier ist leider überhaupt nicht ersichtlich, was vom Geflügel verarbeitet wurde. Hier könnten z.B. Federn, Krallen und Knochen verwendet worden sein. Auch ist nicht ersichtlich wie viel Mais und Reis verwendet wurde und welche Mineralstoffe in welcher Menge enthalten sind.

Mengenangaben & Fleischanteil


Es gibt sehr viele verschiedene Angaben zum Fleischanteil im Futter. Dies kann sehr verwirrend sein.

Steht z.B. "Huhn 30%" auf der Verpackung, kann dies bedeuten, dass hier auch Nebenprodukte der Schlachtung wie z.B. Federn, Knorpel, Füße etc. verwendet wurden. Wenn jedoch "Hühnerfleisch 30%" drauf steht, bedeutet das hingegen, dass hochverdauliches Muskelfleisch vom Huhn verwendet wurde.

Fleisch"mehl" wird vor allem für stark zerkleinerte Produkte angewandt. In Knochen-Blutmehl dürfen nur Knochen und Blut enthalten sein. In Geflügel-und Fischmehl werden in der Regel ganze Tierkörper verwertet, inklusive Federn, Haaren, Hufe etc. Lautet die Bezeichnung aber GeflügelFLEISCHmehl, so darf für das Produkt nur Fleisch vom Geflügel verwendet werden.

Verwendet der Hersteller z.B. Geflügelmehl steigt der Proteingehalt des Futters. Jedoch besteht wie wir oben gelernt haben, dieses Mehl auch aus schwer verdaulichen Federn und Krallen. Somit kann es hier zu Verdauungsproblemen kommen und die Qualität dieser Proteinquelle lässt, im Vergleich zu Muskelfleisch, zu wünschen übrig.

Ist denn Huhn drin wo Huhn drauf steht? Jein, wenn auf der Verpackung Huhn steht, ist sicherlich Huhn enthalten... Es kommt aber auf die Formulierung drauf an:


Deklaration

Gehalt

"Huhngeschmack"

Unter 4% Huhn und Huhnnebenprodukte

"Mit Huhn / enthält Huhn"

Mindestens 4% Huhn und Huhnnebenprodukte

"Reich an Huhn" / "Mit extra Huhn"

Mindestens 14% Huhn und Huhnnebenprodukte

"Huhn / Huhnmenü"

Mindestens 26% Huhn und Huhnnebenprodukte

"Reines Huhn / Huhn pur"

100% Huhn und Huhnnebenprodukte sowie Zusatzstoffe und Wasser


Getreide / Kohlenhydrate?

Hier scheiden sich die Geister. Auf der einen Seite soll Getreide nicht artgerecht und sogar schädlich für unsere Hunde sein, auf der anderen Seite sollen Hunde wichtige Ballaststoffe und Kohlenhydrate aus Getreide erhalten.

In meinem Blogbeitrag "Getreide im Hundefutter" gehe ich intensiver auf dieses Thema ein.

Generell gilt :

wie oben erwähnt, können Hersteller in der Deklaration bzgl. des Anteils des im Futter vorkommenden Getreide tricksen. Listen sie alle Bestandteile einzeln auf, rutschen die Getreidesorte ans Ende der Deklaration und es erweckt so den Anschein als wäre der Anteil des Getreides nur minimal. Zu viel Getreide kann Verdauungsprobleme hervorrufen. Der verwertbare Teil des Futters wird minimiert.

Wie hoch ist denn der Kohlenhydratanteil im Futter? Diesen Wert müssen Futtermittelhersteller in der Deklaration nicht angeben. Allerdings kann man diesen ganz einfach selbst ermitteln, denn der Kohlenhydratanteil ist das, was übrig bleibt, wenn man von 100% Rohprotein, das Rohfett, die Rohasche und die Feuchtigkeit im Futter abzieht. Rohfaser zählt zu den Kohlenhydraten, weshalb diese nicht abgezogen werden. Ist der Feuchtigkeitsgehalt bei Trockenfutter nicht angegeben geht man generell von 7% aus.

Generell vertrete ich selbst die Meinung, dass Getreide kein notwendiger Bestandteil von Hundefutter ist.



Fazit :

Ob es ein gutes oder schlechtes Hundefutter ist, lässt sich auf den ersten Blick leicht über die Deklaration heraus finden. Auch zeigt Dir Dein Tier schnell, ob das Futter gut verdaulich ist. Denn um so besser es das Futter verwerten kann, um so weniger Kot setzt das Tier ab. Auch ist der Geruch ein weiteres Indiz. Stinkt der Kot extrem, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass das Futter von minderer Qualität ist.


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